Die Größe des Sitzes muss wiederum zum Becken und Gesäß des Reiters passen.
Eine zu kleine Sitzschale ist für den Pferderücken ungesund, weil der Reiter logischerweise versucht sein Gewicht auf den Hinterzwiesel zu platzieren.
Somit verlagert er sehr deutlich das Gewicht hinter den 12. Brustwirbel und schränkt die Beweglichkeit der schwach beweglichen Wirbelsäule immens ein. Diese ist genau im Bereich des Übergangs von Brust- zur Lendenwirbelsäule am beweglichsten. Und Sie möchten doch bestimmt nicht Ihr Pferd beim Untertreten, energischen Abfussen oder im Schwung beeinträchtigen und daher ist dieser Aspekt der Gewichtsplatzierung ein sehr wichtiger Gesichtspunkt.
Kontrollieren Sie den Sattel dahingehend, dass zwischen dem Sattelknopf (Kopfeisen) und dem tiefsten Punkt eine Distanz von ca. 18-22 cm liegen darf. Eine Position des Tiefpunkts hinter diesem Punkt ist ungesund für das Pferd. Ein deutliches Herausragen des Hinterzwiesels über die Kissenauflage hinaus ist bei einem erwachsenen Reiter mit einer deutlich zu kleinen Sitzschale gleichzusetzen.
Grundthese ist, das Reitergewicht möglichst weit vorne zu platzieren (12. – 13. Brustwirbel) und die Kissenauflage bzw. das Reitergewicht im hinteren Sattelbereich nicht über den letzten Brustwirbel herausragen zu lassen und der Schulter eine große Beweglichkeit unter den Kissen zu ermöglichen, damit die gewünschte hohe, weite Beweglichkeit anatomisch erzielt werden kann. Von der Theorie zur Praxis.
Gönnen Sie Ihrem Pferd und sich selbst den passenden Sattel. Die Anpassung bzw. Konstruktion eines passenden, gesunden Sattels ist für jeden Sattelhersteller eine Herausforderung.