Wissenswertes

Die Anatomie der Wirbelsäule eines Pferdes

Die Wirbelsäule von Kopf bis Schweif weist eine unterschiedliche Beweglichkeit auf.
Im Bereich der Brustwirbelsäule, da wo der Reiter sitzt, ist das Pferd nur eingeschränkt biegsam.

Hier schränken neben der Struktur der Wirbelkörper auch die Rippen des Pferdes den Grad der Biegung ein. Während die Halswirbelsäule die größte Beweglichkeit aufweist und im Bereich der Lendenwirbel auch eine gewisse Beweglichkeit vorhanden ist, ist das Kreuzband, dessen Wirbel miteinander verwachsen sind, nahezu unbeweglich. Die Längsbiegung orientiert sich an der Biegsamkeit im Bereich der Brustwirbel. Biegearbeit ist ein intensiver, gymnastizierender Prozess. Bei dieser Arbeit werden die äußeren Muskeln gedehnt und können somit Sauerstoff und Blut aufnehmen. Dadurch werden die für die Bewegung sehr wichtigen Muskeln erhalten.

Woran erkenne ich, dass ein Sattel nicht passt?

Meistens „sagt“ Ihnen das Ihr Pferd.
Durch Sattelzwang, Druckempfindlichkeiten, weiße Haare im Sattelbereich, Unarten wie Durchgehen, Buckeln oder Steigen, Taktunreinheiten in den Gängen, Stolpern, Verspannungen.
Erkennbar durch sehr kurze Tritte der Vor- oder Hinterhand und zum guten (schlechten) Schluss Muskelatrophien im Rückenbereich, die sich auf die Hinterhand und auf die Schulter ausdehnen. Das Pferd ist ein Sportskamerad und um Sport zu leisten sind Muskeln unabdingbar.

Bestandteile des Sattels

Baum = Skelett des Sattels
Material des Sattels: Leder oder Kunststoff
Kissenfüllung: Synth. Wolle, Lammwolle, Formkissen
Sitzgrößen: 17 – 18“
Kammergrößen: 26 bis 40, unterschiedlich von Firma zu Firma, bedingt durch Lage, Länge und Form des Kopfeisens

Ein passender Sattel.
VON ANFANG AN.

Junge Pferde haben oft keine Muskelpakete, sondern bei pferdegerechter Aufzucht natürliche Muskeln, die unbedingt zu erhalten und zu verbessern sind.
Deshalb ist gerade beim Anreiten darauf zu achten, dass das Equipment passend ist und einen Muskelaufbau ermöglicht.

Junge Pferde mit nicht passendem Zubehör auszustatten, bedeutet Talentvernichtung

Die Wirbelsäule des Pferdes ist nicht unbedingt zum „Tragen“ konzipiert und aus diesem Grund ist es umso wichtiger, am richtigen Punkt zu sitzen. Fatal sind daher Sättel, deren Tiefpunkt deutlich hinter dem 12. Brustwirbel liegen, die zu eng in der Kammer sind, die keine gleichmäßige Auflage haben, die den Trapezmuskel einengen oder die Schulterfreiheit beeinträchtigen.

Nähte oder Unebenheiten haben am Pferderücken absolut nichts verloren.

Die Kissen selbst müssen in der Stellung und im Winkel dem Pferderücken entsprechen. Keilkissen, die in den Rücken bohren, Kissen, die deutlich zu lang sind und Sättel, die zu weit hinten liegen, sollten nach heutigen Erkenntnissen ausgedient haben.
Alternativ zu den mit verschiedenen Wollarten gestopften Kissen gibt es Sättel mit Formkissen, die nicht oder sehr begrenzt zu verändern sind. 

Das Kernstück des Sattels

Unterschiedliche Materialien wie Holz, Leder, Stahl oder Kunststoff werden auch in Kombination hierfür verwendet. Die unterschiedliche Form hinsichtlich der Tiefe, des Schwungs und der Taillierung muss dem Skelett des Pferdes passen.

Die Steigbügelaufhängungen sind am Kopfeisenende (Ortspitze) und am Sattelbaum befestigt. Das erklärt, warum ein Sattel mit einem Baum sehr von Vorteil ist.

Baumlose Sättel übertragen verstärkten Druck beim Aufsitzen, Leichttraben, Entlastungssitz oder Springen in diesen Bereichen.
Der passende Baum fängt viele „Druckspitzen“ ab und ist unserer Meinung nach auf Dauer die pferdegerechte Alternative.

Ein Sattel muss passen - für das Pferd und den Reiter

Die Größe des Sitzes muss wiederum zum Becken und Gesäß des Reiters passen.

Eine zu kleine Sitzschale ist für den Pferderücken ungesund, weil der Reiter logischerweise versucht sein Gewicht auf den Hinterzwiesel zu platzieren.

Somit verlagert er sehr deutlich das Gewicht hinter den 12. Brustwirbel und schränkt die Beweglichkeit der schwach beweglichen Wirbelsäule immens ein. Diese ist genau im Bereich des Übergangs von Brust- zur Lendenwirbelsäule am beweglichsten. Und Sie möchten doch bestimmt nicht Ihr Pferd beim Untertreten, energischen Abfussen oder im Schwung beeinträchtigen und daher ist dieser Aspekt der Gewichtsplatzierung ein sehr wichtiger Gesichtspunkt.

Kontrollieren Sie den Sattel dahingehend, dass zwischen dem Sattelknopf (Kopfeisen) und dem tiefsten Punkt eine Distanz von ca. 18-22 cm liegen darf. Eine Position des Tiefpunkts hinter diesem Punkt ist ungesund für das Pferd. Ein deutliches Herausragen des Hinterzwiesels über die Kissenauflage hinaus ist bei einem erwachsenen Reiter mit einer deutlich zu kleinen Sitzschale gleichzusetzen.

Viele Pferde haben einen kürzeren Rücken

Grundthese ist, das Reitergewicht möglichst weit vorne zu platzieren (12. – 13. Brustwirbel) und die Kissenauflage bzw. das Reitergewicht im hinteren Sattelbereich nicht über den letzten Brustwirbel herausragen zu lassen und der Schulter eine große Beweglichkeit unter den Kissen zu ermöglichen, damit die gewünschte hohe, weite Beweglichkeit anatomisch erzielt werden kann. Von der Theorie zur Praxis.

Gönnen Sie Ihrem Pferd und sich selbst den passenden Sattel. Die Anpassung bzw. Konstruktion eines passenden, gesunden Sattels ist für jeden Sattelhersteller eine Herausforderung.

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